Im Jahr 2019 stellte die »New York Times« ihre preisgekrönten Polit-Cartoons ein und feuerte den Karikaturisten Patrick Chappatte. Als Vorwand für diesen Schritt hielt der Eklat um eine satirische Darstellung von Donald Trump und Benjamin Netanyahu her (die Chappatte gar nicht verfasst hatte und gegen die er sich öffentlich aussprach).
Sechs Jahre später, im Januar 2025, kündigte die Pulitzer-Preisträgerin Ann Telnaes ihren Job bei der »Washington Post«. Die Zeitung hatte sich zuvor geweigert, eine von ihr gestaltete Karikatur zu veröffentlichen, in der Amazon-Chef Jeff Bezos vor Donald Trump auf die Knie geht.
Das beunruhigende Muster ist deutlich: Beide Autoren wurden Opfer von Zensur in Amerika. In dieser Graphic Novel präsentieren sie eine Auswahl ihrer Cartoons und kommentieren deren Hintergründe. Das dadurch entstehende Gespräch in Wort und Bild ist eine scharfsinnige Aussprache über den Status Quo des amerikanischen Journalismus und die Bedeutung von Karikaturkunst als Teil von Demokratie – urkomisch und erschreckend zugleich.